MELANCHOLIE DES REISENS
Michael Roes über eine Leidenschaft, Lebensform und Geisteshaltung
Reihe: Literarischer Herbst 2020

Foto: privat / Schöffling Verlag & Co.

Donnerstag, 22. Oktober 2020, 19.30 Uhr.

Veranstaltungsort: Goethes PostamD (ehem. Palais Hopp), Goethestraße 29-31, 34119 Kassel.
Veranstalter: Literaturhaus Nordhessen in Kooperation mit Goethes PostamD.

Eintritt: 10 € / 7 € (erm. und Mitglieder).

Ticketreservierung bitte per Mail mit Kontaktdaten (Name Adresse, Telefon) an
Unbedingt in der Betreffzeile Veranstaltungstitel nennen.

Bitte drucken Sie die erforderliche Gästeregistrierung aus und bringen sie diese ausgefüllt zur Veranstaltung mit.

Reisen ist für Michael Roes Leidenschaft, Lebensform und Geisteshaltung. Afghanistan, Israel, Jemen, Mali, Marokko und Tunesien hat er nicht nur besucht und erforscht, sondern sich eingelassen auf fremde Kulturen, heikle Situationen und unerwartete Nähe. Die inneren Widersprüche anderer Wertesysteme liest der Autor als Spiegel unseres eigenen verdrängten zivilisatorischen Unbehagens, das sich überall auf der Welt im Umgang mit Außenseitern zeigt. In Zeiten des Massentourismus betont er in seinen Essays, die auf Tagebuchaufzeichnungen früherer Reisen und ausgiebigen Lektüren beruhen, den intellektuellen Charakter des Reisens als Suche nach der Wahrheit. Denn zuallererst führt es in die Welt der Bücher, zu den Geschichten derjenigen, die vorher schon dort waren, wo man vielleicht nie ganz ankommen kann. Doch muss sich auch der Körper mit seinem Begehren und seiner Verletzlichkeit beim Reisen der Erfahrung des Fremdseins aussetzen. Und so ringt der reisend Schreibende mit Theater- und Filmprojekten in umkämpften Gebieten um Verständigung.
Mit „Melancholie des Reisens“ gewährt uns Michael Roes nicht nur Einblick in die Entstehung seiner Werke und seine Beobachtungen in der Fremde, sondern auch und vor allem in die Wahrnehmung des Autors von sich selbst als Reisendem und Fremdem.

„Ein fesselnder Text nicht nur über die Begegnung der Kulturen, sondern auch über das Verhältnis des Individuums zur Welt“, schrieb Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur.

Michael Roes, geboren 1960 in Rhede/Westfalen, lebt in Berlin. 1993 erhielt er den Else-Lasker-Schüler-Preis, 1997 den Literaturpreis der Stadt Bremen, 2006 den Alice Salomon Poetik Preis, für sein Gesamtwerk. 2012 erreichte er mit seinem Roman „Die Laute“, die Longlist des Deutschen Buchpreises. Sein Roman „Zeithain“ war mit dem Preis der Literatour Nord nominiert. Mehrjährige Aufenthalte im Jemen, in Israel, Afghanistan, Algerien und Mali bilden den Hintergrund für viele seiner Bücher, Essays, Theaterstücke, Radiofeatures und Filme, so auch für „Melancholie des Reisens“.

Freundlich gefördert vom Kulturamt der Stadt Kassel und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Link zum Hygienekonzept von Goethes PostamD

 

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