LYRIKA 2024
Zum 3. Mal veranstalten das Literaturhaus Kassel, Brencher Buchhandlung Wilhelmshöhe, Bunte Wege, Klang Keller e.V., Klimbim & Firlefanz, Kulturzentrum Schlachthof und Stimme Koop die LyriKa!!!
Am 31. August und 1. September verwandelt sich das Boreal für Euch in einen magischen Ort der Poesie. Erlebt die Vielfalt lyrischen Ausdrucks und Schaffens. Gedichte für Groß und Klein, Song-Poesie, Rezitationen, Slam-Poesie und Musik!
Viele tolle Lyrikerinnen und Lyriker gestalten an zwei Tagen ein spannendes Programm.
Programm am Samstag, 31. August
14:30 Uhr | Eröffnung & Lesungen
- Lüfiye Güzel, 1972 in Duisburg geboren, ist Dichterin und bringt seit 2014 Gedichte unter ihrem eigenen Label go-güzel-publishing heraus.
- Karin Fellner, Lyrikerin, Lyrikvermittlerin und Schreibcoach aus München.
- Yevgeniy Breyger wurde in Charkiw in der Ukraine geboren und siedelte mit seiner Familie 1999 nach Deutschland über, wo er Kulturjournalismus, Literarisches Schreiben und Curatorial Studies studierte.
16:00 Uhr | Lyrik-Speeddating
Nach den Auftritten begegnet Ihr den 3 Dichtern in kleinen Gruppen. Ihr könnt direkt mit ihnen ins Gespräch kommen und noch weiteren Texten lauschen. Nach ungefähr 20 Minuten ertönt der Gong und ihr wechselt – wie ihr mögt.
18:30 Uhr | Musikalische Lesung
Tanze αγάπη μου mit Sabine Evangelia Koop, Catharina Alkhouri und Heiko Pape.
Sabine Evangelia Koop liest Gedichte in deutscher und griechischer Sprache. Ihre Texte erzählen von Begegnungen: mit dem eigenen Körper, mit der an Demenz erkrankten Mutter, mit einem geliebten Menschen, mit der griechischen Familie. Die Gedichte sind eingebettet in den Gesang von Catharina Alkhouri und dem Gitarrenspiel von Heiko Pape.
19:30 Uhr | Musik & Poesie
Rap und Poesie mit Poeten aus dem Klangkeller:
- Lebensmittelmüde
- Helene
- Luca
Die Künstler und Künstlerinnen am Samstag
Leticia Wahl (1993*) aus Kassel ist Autorin, Moderatorin, Musikerin und Reisepoetin, hauptsächlich im Kontext der Slam Poetry. 2017 absolvierte sie ihr Studium in Erziehungs- und Bildungswissenschaften und Psychologie an der Philipps Universität in Marburg. Sie leitet Workshops, organisiert und moderiert Veranstaltungen, macht manchmal gerne Theater und lässt sich auch sonst ganz schöne Dinge einfallen. Im Herbst 2018 erschien ihr erstes Buch „Was dazwischen bleibt“. 2019 übersetzte sie den Debütroman der US-Poetry-Slammerin Elizabeth Acevedo „PoetX“ .
Lütfiye Güzel, 1972 in Duisburg geboren, ist Dichterin und bringt seit 2014 Gedichte unter ihrem eigenen Label go-güzel-publishing heraus. 2017 wurde Lütfiye Güzel mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Seit Oktober 2023 veröffentlicht sie zudem unter dem Titel #süperdespresyon eine einsame Kolumne für Interkultur Ruhr. In ihrem neuen Band ich.soll.ruhiger.werden. wagt sie schonungslose Selbstbeobachtungspoesie. In vier Zyklen geht sie der Sorge um sich selbst nach. Nur einen punktierten Vers aus fünf Wörtern benötigt sie, um sich als lyrisches Stimmungstief zu charakterisieren: „ich. bin. ein. heulen. im. takt.“ Zwei Verse genügen, um eine merkwürdige Verhärtung des eigenen Ichs ins Auge zu fassen. „Güzels Texte haben Nachwirkungen. Sie benennen Miseren des Alltags, verführen aber nicht zur Resignation, weil sie ihre harten Wahrheiten in eine genaue – also schöne – Sprache packen.“ (Hannes Krauss)
Karin Fellner, geboren 1970 in München, lebt nach einem Literaturstudium (M.A.) als Lyrikerin und Schreibcoach in ihrer Geburtsstadt. Sie ist als Lyrikvermittlerin tätig und leitet Schreibwerkstätten, z.B. für das Lyrik Kabinett München. Ihre Texte sind oft spielerisch, leicht und teilweise lustig so spricht sie aktuelle Themen an, die gar nicht lustig sind, wie beispielsweise unsere Gesellschaft mit Tieren, mit der Natur umgeht. Ihre Gedichte wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (2005), dem RAI-Medienpreis beim Lyrikpreis Meran (2012), der Christian-Ferber-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung (2021) und dem Lyrikpreis der Südpfalz (2024). Neben zahlreichen Publikationen in Zeitschriften und Anthologien liegen von ihr sechs Lyrik-Einzelbände vor: „in belichteten wänden“ (2007) und „hangab zur kehle“ (2010) erschienen im yedermann Verlag. Ihr Debüt „avantgarde des schocks“ (2005) wurde ebenso wie die jüngsten Bände „Ohne Kosmonautenanzug“ (2015), „eins: zum andern“ (2019) sowie „Polle und Fu“ (2024) in der parasitenpresse Köln publiziert.
Yevgeniy Breyger wurde 1989 in Charkiw in der Ukraine geboren und siedelte mit seiner Familie 1999 nach Deutschland über, wo er Kulturjournalismus, Literarisches Schreiben und Curatorial Studies studierte. Er veröffentlichte mehrere Gedichtbände, zuletzt „Frieden ohne Krieg“ bei kookbooks, für das er den manuskripte-Preis des Landes Steiermark, den Mondseer Lyrikrpeis, den Christine-Lavant-Preis und den Klopstock-Preis erhielt. Seit 2021 Gastprofessuren an der Universität Hildesheim, am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Ruhr-Universität Bochum. Zurzeit lebt Breyger in Wien, wo er Literarisches Schreiben an der Akademie für Sprachkunst lehrt.
Seine Gedichte sind hochgradig emotional, privat und autobiographisch. In seinem neuen Band entsteht der Eindruck eines nicht-fiktionalen persönlichen Kriegsjournals, einschließlich der Auseinandersetzung mit den zwei Muttersprachen Deutsch und Russisch, die der hadernde Dichter als russischsprachiger ukrainischer Jude nun als kontaminiert begreift, um im letzten Gedicht doch einen Ausblick auf die Möglichkeit von Glück, Frieden und dem Entwachsen von Neuem aus Altem zu bieten.
Auszeichnungen: Leonce-und-Lena Preis 2019, Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds 2019, Stipendium im Herrenhaus Edenkoben 2020, Stipendium im Schriftstellerhaus Stuttgart 2020, Lyrikpreis München 2021, Stipendium der Deutschen Akademie Rom – Casa Baldi 2022, manuskripte-Preis des Landes Steiermark 2023, Lyrikpreis des Mondseelandes 2023, Christine Lavant Preis 2023, Klopstock-Preis 2024.
Sabine Koop. Die deutsch-griechische Stimmtherapeutin, Autorin und Musikerin Sabine Evangelia Koop ist in Berlin geboren. Sie studierte an der Universität der Künste Berlin Musik, Philosophie und Pädagogik. Bücher: „Das Wesen der Stimme“ (2019) erzählt im Zusammenspiel von lyrischen Texten und Illustrationen von der Wahrnehmung der eigenen Stimme, „Eine Blüte Luft“ (2023).
Helene sagt von sich selbst: Das Schreiben in Form von Gedichten erlaubt es mir eine weiche, kreative, unverschämte, manchmal auch düstere Seite auszuleben, die im rationalisierten Alltag zeitweise untergeht. Die besagte Seite und ich sind auch gern auf Poetry Slam Bühnen unterwegs. Thematisch ist von Bananen bis Systemkritik, über Nachbarschaftsanekdoten und das innere Gefängnis alles mit dabei.
Luca. Autobiografische Texte, gefühlvoller Sound in der Stimme und die Leidenschaft für Musik zeichnen den Deutschpopkünstler und Singer/Songwriter Luca Pfeiffer aus. Songs schreibt er, um seine Gefühle und Erlebnisse einzufangen und diese so musikalisch zu verarbeiten. Wichtig ist ihm vor allem Gefühl zu transportieren und seinen Hörer*innen die Möglichkeit zu geben sich in seinen Texten wiederzufinden. Um dies zu erreichen, spricht er Themen wie Selbstfindung, Freundschaft und Liebe an. Er gibt hier viel von sich preis, zeigt sich verletzlich und nahbar. Seine Songs zeichnen sich durch einen Ohrwurmcharakter aus, bleiben im Kopf und eignen sich gut, um sie bei Liveauftritten mitzusingen. Mit seinen in den letzten 3 Jahren veröffentlichten Songs, spielte er seine erste erfolgreiche Deutschlandtour im Frühjahr 2024.
Lebensmittelmüde ist der Albtraum von niemanden – außer sein eigener vielleicht. Musikalisch bewegt er sich fernab des Mainstream-Hip Hops irgendwo zwischen Boombap und Trap.